E-E-A-T & YMYL – wie optimiere ich meinen Content?
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Lesezeit: 7Minuten
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Janina
12. Apr 2023
Der Ranking-Algorithmus von Google ist selbst für Fachleute ein Mysterium. Klar scheint zu sein: Google belohnt sichere Webseiten und sorgfältig recherchierte Inhalte mit einem guten Ranking. Zu den zentralen Google-Richtlinien zur internen Bewertung von Suchergebnissen gehören E-E-A-T und YMYL. Wer seinen Content optimieren und ein hohes Ranking erreichen möchte, sollte sich damit auskennen. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Das Wichtigste auf einen Blick – worauf kommt es an?
E-E-A-T & YMYL ist ein Konzept von Google zur Bewertung der Qualität von Suchergebnissen
14.000 Personen arbeiten im Hintergrund für Google an der Überprüfung von Webseiten im Hinblick auf die Erfüllung von E-E-A-T und YMYL Kriterien
Seit der ersten Version der Richtlinien im Jahr 2011 wurden die Guidelines mehrfach angepasst und auf den neuesten Stand gebracht
E-E-A-T ist kein direkter Ranking-Faktor
Erfüllt eine Webseite die Kriterien, wird sie indirekt mit einem guten Ranking belohnt
Welche E-E-A-T & YMYL Definitionen muss ich kennen?
Im Juli 2022 hat Google ein Dokument veröffentlicht, in dem die Funktionsweise der Qualitätskriterien der Faktoren E-E-A-T, YMYL und des Beneficial Purpose erläutert werden. Die Veröffentlichung erfolgte parallel zu einem Update der Guidelines. Im Dezember 2022 folgte ein weiteres Update. Aus E-A-T wurde E-E-A-T. Hier eine kurze Zusammenfassung, um was es sich bei den einzelnen Punkten nach dem aktuellen Stand der Dinge handelt. Nachfolgend erläutern wir das Konzept dann im Detail.
E-E-A-T steht für Experience, Expertise, Authority und Trustworthiness. Auf Deutsch ließen sich die vier Begriffe etwa mit Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit übersetzen. Eine gute Webseite erfüllt alle vier der genannten Kriterien.
YMYL ist das Akronym für Your Money or Your Life. Zu Deutsch: Dein Geld oder dein Leben. Als YMYL Webseiten bezeichnet Google Seiten, deren Inhalte potenziell große Auswirkungen auf die Gesundheit, die Lebensqualität oder die finanzielle Situation von Menschen haben. Also Seiten mit sensiblen Inhalten, die ein hohes Maß an Verantwortung erfordern.
Beneficial Purpose ist der englische Begriff für „nützlicher Zweck“. Google bewertet eine Webseite stets im Hinblick auf dessen Nützlichkeit für User. Seiten mit unsinnigen Inhalten, überflüssigem Content und Wiederholungen sind nicht nützlich und besitzen somit keinen Beneficial Purpose.
Was ist der nützliche Zweck oder Beneficial Purpose laut Google?
Im Update vom Dezember 2022 erfuhr die Bedeutung des Beneficial Purpose eine deutliche Aufwertung. Google legt vermehrt Wert darauf, dass Webseiten für Nutzer hilfreich sind. Werden Seiten ohne relevante Inhalte und nur zum Zweck des Geldverdienens online gestellt, gelten sie für Google nicht als nützlich. Das Gleiche gilt für Webseiten, die Nutzer Schaden zufügen sollen oder Falschinfomationen verbreiten. Die Differenzierung des Zweckes ist eine wichtige Grundlage für die Bewertung einer Webseite. Beispiel: Eine humoristische Seite über „Aufschieberitis“ muss andere Kriterien erfüllen als eine Gesundheitsseite über das medizinische Phänomen Prokrastination. Beide Seiten erfüllen jedoch einen Beneficial Purpose – sie unterhalten bzw. informieren Nutzer.
Wann erfüllt meine Seite einen Beneficial Purpose?
Webseiten dürfen laut den Kriterien von Google E-E-A-T & YMYL durchaus eine kommerzielle Intention haben oder Werbeanzeigen enthalten. Im Vordergrund sollte jedoch der Nützlichkeitsaspekt stehen. Eine Seite ist dann nützlich, wenn sie eines der folgenden Kriterien erfüllt:
Sie bietet Usern die Möglichkeit, sich über Informationen auszutauschen
Sie stellt individuelle oder allgemeine Informationen zur Verfügung
Auf ihr lassen sich Bilder, Videos oder andere Medien teilen
Sie dient der Unterhaltung
Auf ihr werden Produkte oder Dienstleistungen angeboten
Sie dient dem Download bzw. Upload von Daten und / oder Software
Wer steht beim nützlichen Zweck im Mittelpunkt?
Beim Konzept des Beneficial Purpose steht nicht die Qualität der Webseite oder deren Relevanz im Mittelpunkt. Der zentrale Ankerpunkt ist vielmehr der Nutzer. Google nimmt bei der Bewertung folglich den Standpunkt eines Users ein und fragt: Hilft mir diese Webseite mit nützlichen Inhalten weiter oder nicht?
Warum hat Google Seiten mit Schadenspotenzial im Auge?
Google möchte seinen Kunden größtmöglichen Nutzen bieten. Durch die gesellschaftliche Diskussion über Fake News hat sich der Druck auf die Suchmaschine zusätzlich erhöht. Deshalb ranken Seiten mit hohem Nutzen und exzellenter Glaubwürdigkeit generell besser als Seiten ohne Nutzen und ohne Glaubwürdigkeit.
Das E-E-A-T & YMYL Konzept geht sogar noch weiter: Nicht allein der Nutzen bzw. der nützliche Zweck zählt, sondern vor allem das reine, theoretische Schadenspotenzial. Theoretisch kann eine Seite nämlich beides sein: nützlich und trotzdem schädlich. Ein Beispiel hierfür wäre eine Seite mit vorgeblich nützlichen Gesundheitstipps, die sich bei genauer Betrachtung jedoch als falsch und somit schädlich erweisen. Die meisten YMYL Seiten sind Seiten mit hohem Schadenspotenzial.
Welche Webseiten fallen unter die Definition YMYL?
Für YMYL Content gelten höhere Anforderungen als für gewöhnliche, nicht-sensible Inhalte. Google legt die Definition von YMYL großzügig aus. So gehören nicht nur offensichtlich sensible Inhalte wie Content aus den Themenbereichen Finanzen, Gesundheit und Sicherheit zu den anvisierten Webseitenkategorien, sondern auch Content aus weniger sensiblen Oberkategorien: Wissenschaft, Technologie, Nachrichten, Einkaufen, Regierung, Recht, Bevölkerungsgruppen und Personengruppen.
Was hat sich mit dem Update 2022 in Bezug auf YMYL geändert?
YMYL Content besitzt das Potenzial, großen Schaden anzurichten. Seit dem Update im Juli 2022 richtet Google den Fokus gezielt auf das Schadenspotenzial von Webseiten. Dabei steht nicht mehr die Kategorie der Webseite im Vordergrund, sondern das potenzielle Risiko. Anleitungen oder Aufforderungen zu schädigendem Verhalten gelten als besonders kritisch. Aber auch eigentlich gut gemeinte Falschinformationen hat Google im Blick. Als besonders schädlich werden Seiten dann eingestuft, wenn sie den Webseitenbesucher direkt ansprechen und zu problematischen Verhaltensweisen auffordern.
Wie erreiche ich ein gutes Rating bei meinen YMYL Seiten?
Heikler YMYL Content hat es schwer, ein gutes Qualitätsrating zu erhalten. Sie sollten deshalb unbedingt darauf achten, dass Ihre YMYL Inhalte fachlich einwandfrei und inhaltlich korrekt sind. Der Nutzen für den User muss klar erkennbar sein und im Idealfall im Mittelpunkt stehen. Die Umsetzung von E-E-A-T ist bei Seiten mit potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebensqualität der Leser extrem wichtig.
Was ist der Sinn von E-E-A-T?
E-E-A-T ist ein Markenkonzept von Google. Google benutzt es, um qualitätsvolle Publisher und Autoren zu identifizieren und letztlich zu belohnen. Ausgezeichnete Publisher und Autoren erhalten dann im weitesten Sinne den Status einer Marke. Im Grunde legt Google für jede Webseite ein E-E-A-T Niveau fest. Wirklich relevant ist das Niveau jedoch nur für YMYL Seiten. Erzählt ein Blogger lediglich seichte Storys aus seinem persönlichen Leben, sind die E-E-A-T Kriterien eher von untergeordneter Bedeutung. Wichtig außerdem: E-E-A-T hat nur entfernt etwas mit der Relevanz einer Webseite zu tun.
Worin besteht der Unterschied zwischen E-E-A-T und der Relevanz einer Seite?
E-E-A-T ist ein Qualitätsfaktor, der sich aus den Komponenten Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit zusammensetzt. Demgegenüber ist die Relevanz für Google etwas, das direkt mit der Suchintention des Users in Verbindung steht. Bedient eine Webseite eine Suchanfrage besonders gut, spricht man von Relevanz. Über das E-E-A-T Niveau der betreffenden Seite ist damit noch nichts ausgesagt. Sprich: Auch Seiten mit einem schlechten E-E-A-T Niveau können eine Suchintention zufriedenstellend bedienen.
Warum benötigen manche Seiten kein oder wenig E-E-A-T?
Das Konzept E-E-A-T & YMYL ist nicht für alle Seiten im Internet gleichermaßen von Bedeutung. Je persönlicher und harmloser die Inhalte sind, desto unwichtiger wird die Einhaltung von E-E-A-T Kriterien. Trotzdem sollten Sie E-E-A-T auch als Betreiber einer Webseite mit völlig unkritischen Inhalten im Hinterkopf haben. Auch ein Onlineshop mit Katzenspielzeug oder ähnlich unverfänglichen Produkte profitiert davon, wenn er seine Expertise, seine Autorität und seine Vertrauenswürdigkeit durch überlegene Sachinhalte unter Beweis stellt. Doch was genau versteht man unter den einzelnen Komponenten von E-E-A-T?
Was bedeutet Experience?
Der erste E in E-E-A-T steht für Experience oder Erfahrung. Als positiv werden Inhalte bewertet, deren Ersteller über Erfahrungen aus erster Hand verfügt. Beispiel: ein Kunde, der ein Review über ein von ihm gekauftes und benutztes Produkt veröffentlicht.
Für was steht Expertise?
Das zweite E ist eng mit der Experience verbunden. Es steht für Expertise. Jemand besitzt Expertise, wenn er in einem bestimmten Themengebiet professionell tätig ist. Beispiel: ein Handwerker, der Content über Handwerksthemen veröffentlicht.
Was ist Authoritativeness?
Das A in E-E-A-T steht für Authoritativeness oder Autorität. Ein Publisher oder Autor hat dann Autorität, wenn er in der Branche bekannt ist und sein Fachwissen anerkannt wird. Beispiel: ein Arzt, der als Koryphäe auf seinem Gebiet gilt.
Was ist Trustworthiness?
Das T in E-E-A-T steht für Trustworthiness oder Vertrauenswürdigkeit. Nicht jeder bekannte Autor ist zugleich vertrauenswürdig. Daher macht diese Unterscheidung durchaus Sinn. Die Vertrauenswürdigkeit einer Webseite steigt mit ihrer Glaubwürdigkeit. Je wahrheitsgemäßer eine Webseite berichtet, desto vertrauenswürdiger ist sie.
Welche Faktoren wirken auf die E-E-A-T-Bewertung ein?
Google E–E-A-T & YMYL setzt sich aus zahlreichen Faktoren zusammen. So signalisieren Sie etwa durch passgenaue Ankertexte und Backlinks, dass Ihre Seite hohe Qualitätsansprüche erfüllt und vertrauenswürdig ist. Weitere mögliche Bewertungsfaktoren sind:
Verweise im Netz zum jeweiligen Publisher
Anzahl der Inhalte, die der Autor veröffentlicht hat
Klickrate für Content des Autors
Nutzung von https auf der Webseite
Wie wirkt sich E-E-A-T auf das Ranking aus?
Es gibt keinen isolierten E-E-A-T Score bei Google. Somit ist E-E-A-T auch kein direkter Ranking-Faktor. Die E-E-A-T Bewertung resultiert vielmehr in einem Muster an Signalen, welches sich indirekt auf das Ranking auswirkt. Ausschlaggebend ist nach wie vor die Relevanz. Die E-E-A-T Bewertung kann sich nach der Feststellung der Relevanz entweder als eine Art Bonus oder als Downgrade auswirken. Die betroffene Webseite kann also höher oder niedriger eingestuft werden.
Wie optimiere ich auf E-E-A-T?
Eine brandneue Seite tut sich erfahrungsgemäß schwer damit, auf Anhieb alle E-E-A-T Kriterien zu erfüllen. Sie sollten E-E-A-T & YMYL ähnlich wie alle anderen SEO Aspekte als kontinuierlich ablaufenden Prozess begreifen. Nach und nach steigen Ihre Autorität, Ihre Expertise und Ihre Vertrauenswürdigkeit – jedenfalls im Idealfall. Zentrale Bausteine sind:
Fachlich anspruchsvoller Content mit Mehrwert für den Nutzer
Content sollte auf die Suchintention abgestimmt sein
Content ist 100% unique
Quellen sind faktenbasiert und korrekt angegeben
Themen werden holistisch abgehandelt und beantworten mehr als nur einzelne Fragen
Gute Strukturierung und gute Formatierung
Externe Autoren sind verlinkt
Einbindung von audiovisuellen Hilfsmitteln wie Musik oder Video
Die Webseite ist mit einem physischen Standort wie dem Firmensitz assoziiert
Demonstration von Sachkompetenz durch eine Über Uns-Seite
Shops geben Rückerstattungsbedingungen und Rückgabebedingungen an
Transparenz durch AGBs und Datenschutzrichtlinie
Vertrauenswürdigkeit durch anerkannte Zertifikate, Siegel und Auszeichnungen
Autorität durch regelmäßig neu eingebundene Backlinks
Fazit: Welche Schlussfolgerungen sollte ich aus Googles E-E-A-T & YMYL Konzept ziehen?
Gerade wenn es sich bei Ihrer Webseite um eine Seite mit YMYL Inhalten handelt, dürfen Sie die oben skizzierten E-E-A-T Kriterien nicht außer Acht lassen. Kombinieren Sie vertrauenswürdigen Content mit einer persönlichen Note. Etwa indem Sie einen sauber recherchierten Artikel mit einem Autorenporträt inklusive Bild verknüpfen. Gerade weil sich E-E-A-T nicht anhand von klassischen SEO-KPIs messen lässt, sollten Sie sich eine bewährte Marketingweisheit vor Augen halten: Menschen vertrauen Menschen. Und bei E-E-A-T & YMYL geht es letztlich um nichts anderes als um Vertrauen – das Vertrauen, das User in Sie setzen, aber auch das Vertrauen, das Google in Sie hat.
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