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Wie gelingt dir der perfekte Relaunch?

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Lesezeit: 7 Minuten
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Wenn ein Produkt und damit auch eine Webseite in veränderter Form veröffentlicht wird, spricht man von einem sogenannten Relaunch. In meinem heutigen Beitrag werde ich Dir zeigen was Du beachten musst und wie Du Schritt für Schritt einen erfolgreichen Relaunch durchführst.

Heutzutage ist eine Webseite weit mehr als nur eine Visitenkarte im Internet. Sie ist ein vollumfänglicher Kommunikationskanal, der aus Deinem Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken ist. Wenn du nun deine Webseite neu gestalten möchtest, auf ein neues System wechseln möchtest oder grobe Veränderungen durchführen möchtest, solltest Du Dir immer im Klaren sein, dass sich auch die URLs verändern können. Meistens ist es sogar aus SEO-Sicht notwendig, dass sich URLs ändern. Wenn dies geschieht, solltest Du den passenden Plan dafür haben, um relevante Rankings nicht zu verlieren.

Die Checkliste zum Überblick beim Website Relaunch

Da der Website Relaunch einige unterschiedliche Bereiche wie Programmierung, Webdesign oder aber auch Content umfasst, kann es schnell zu einem unübersichtlichen Projekt werden. Der Relaunch steht und fällt deshalb mit einem umfassenden Briefing und Relaunch-Konzept. Unabhängig davon, ob Du das Projekt selbst durchführst oder über eine externe Agentur durchführen lässt, ist es wichtig immer alle notwendigen Schritte gut zu durchdenken.

Für den gesamten Relaunch-Prozess empfehle ich Dir mit Checklisten zu arbeiten. Sie verschaffen Dir einen Überblick über bereits erledigte Aufgaben und solche, die Du noch erledigen musst. Schreibe Dir stichpunktartig alle wichtigen Schritte und Checks Deiner Aufgaben auf. Ich habe für Dich den Relaunch bereits in 5 Phasen eingeteilt:

Relaunch-Phase 1: Konzeption & Briefing

In der ersten Phase des Relaunchs ist die Hauptaufgabe Dir im Klaren darüber zu sein, wie die neue Website aussehen soll und was sie technisch können muss. In einem Briefing solltest Du alle Punkte genau festhalten, damit jeder der Beteiligten auf dem gleichen Stand ist. Wechselst du CMS-System, änderst Du grundsätzlich URLs in Anlehnung an einer Änderung der Inhalte oder möchtest Du Dich grundsätzlich anders aufstellen? All das sind Sachen, die vor der eigentlichen Arbeit am neuen System klargestellt werden sollten.

Relaunch-Phase 2: Umsetzung

Nachdem Du Dir das Konzept überlegt hast, geht der Relaunch Prozess nun richtig los. Die neue Website wird erstellt. Und es kommen Webdesigner und gegebenenfalls auch Programmierer ins Spiel. Hast Du diese in Deinen eigenen Reihen oder erstellst Du die neue Webseite sogar selbst, ist es ein Heimspiel. Lässt Du die neue Präsenz über einen Dienstleister erstellen, kannst Du Dir zusätzlich seine Erfahrung zu Nutze machen. Denn Webseitenersteller machen täglich nichts anderes als Webseiten zu erstellen und kennen somit jeden Punkt, den es zu beachten gilt. Auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wenn Du bereits einen zuverlässigen und professionellen Partner hast, dann verkürzt sich der Prozess und die Suche nach einem Partner zur Erstellung einer neuen Internetpräsenz erheblich. Ist das noch nicht der Fall, solltest Du sorgfältig Angebote von Dienstleistern prüfen und in Sachen Service, Kompetenz, Endergebnis und fachliches Know-How den richtigen Partner wählen.

Phase 3: Technisches Setup

Du hast einen Plan und die Webseite ist in der Erstellungsphase. Es sind alle Punkte geklärt. Nun kommt das technische Setup der neuen Webseite. Ich empfehle Dir generell immer neue Webseiten erst in einem Testsystem zu erstellen, da hier mögliche Veränderungen und Anpassungen keine Auswirkung haben in der Live-Umgebung. Sollte hier auch was schief laufen und die Webseite ist kurzzeitig nicht erreichbar, stört dies nicht den Live-Betrieb. Dieser Prozess sollte für Google und die User nicht sichtbar sein. Erstelle das neue System also in einer sogenannten Testumgebung, die von der Indexierung bei Google ausgeschlossen ist. Am Besten machst Du das innerhalb einer passwort-geschützten Umgebung oder mit der Einstellung „noindex, nofollow“ für Google im Meta-Tag Robots oder im CMS-System.

Nehmen wir das Beispiel WordPress: In dieser Testumgebung setzt ein Administrator das WordPress CMS, das Theme und die erforderlichen Plugins neu auf oder spielt eine modifizierte Kopie der alten Website ein. Der Vorteil des Imports der alten Webseite ist, dass alle Inhalte bereits vorhanden sind und man sich gänzlich auf das Design konzentrieren kann.

Falls neue Funktionen in Planung sind, wird der Programmierer diese entweder nun umsetzen, oder er programmiert diese Funktionen nach dem nächsten Schritt, nämlich der grafischen Gestaltung des Layouts. Sind es Funktionen, die mit einem Plugin erhältlich sind, so wird der Programmierer darauf achten, dass die neuen Plugins mit dem System kompatibel sind und somit keine Konflikte innerhalb der Webseite auftauchen.

Ich möchte hier noch einmal betonen wie wichtig es ist immer eine Testphase einzubauen, denn es gibt nichts ärgerlicheres, als mit der neuen Seite live zu gehen und dann festzustellen, dass noch einige Fehler vorhanden sind. Dies macht bei den Besuchern keinen professionellen Eindruck. Der erste Eindruck zählt. Deshalb kann es passieren, dass der User bei Fehlern auf der Webseite diese ziemlich schnell wieder verlässt. Das wäre sehr ärgerlich.

Phase 4: Grafische Gestaltung des grundlegenden Layouts

Der Hauptgrund für einen Relaunch ist meist ein neues und zeitgemäßes Design. Hierzu zählen Änderungen am Design (auch Redesign genannt), eine Neugestaltung des Layouts oder die Anpassung und Modernisierung einzelner Design-Elemente. Hinzu kommen natürlich zeitgemäße Funktionen, wie eine Chat-Funktion, Call To Action Buttons, grafische Elemente oder Bilder. Umso klarer Deine Vorstellungen sind, umso effizienter wird der Prozess. Denn nur so kann der Designer Deine Wünsche treffen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Anpassung eines Designs sowohl bei der Erstellung einer neuen Webseite als auch bei einem Redesign der „zeitfressenste“ Faktor ist. Hat der Designer bzw. Programmierer keine Richtlinie oder wird er durch den Unternehmer nicht gut genug geführt, erstellt er ein Design in seinem eigenen Ermessen. Das hat zur Folge, dass teilweise über einzelne Elemente debattiert wird und auf konstruktive Diskussionsebene nach einer Lösung gesucht wird. Ganz klar, positive Konfrontation und Absprachen müssen sein, allerdings brauchst Du Dich nicht wundern, wenn dadurch der Preis für Deine Webseite am Ende 4-5 stelligen ist. Denn nichts anderes bestimmt den Preis als die dafür investierte Zeit.

Tipp: Umso effizienter der Prozess ist, desto schneller wird die Webseite fertig und umso günstiger wird sie am Ende sein. Deshalb schlage ich vor immer zum Start erst das Design festzulegen mit Design-Entwürfen, das Design freizugeben wenn alles passt und den Prozess der Anpassung bzw. Programmierung komplett in einem Schritt durchführen zu lassen.

Inhalte einfügen

Das Einfügen der Inhalte geht oft parallel mit dem Gestalten des Designs einher. Denn am besten lässt sich das neue Design veranschaulichen, indem man es mit den realen Texten und Bildern umsetzt. Wie bereits in einem vorherigen Schritt erklärt macht es definitiv Sinn die Daten aus der Bestands-Webseite erst zu importieren. So ist die Datenbasis die aktuelle und für alle Parteien wird es anschaulicher.

Phase 5: Umzug der Website

Die größte Arbeit ist nun bereits erledigt. Die Website kann vom Testsystem ins Live-System umziehen. Hierfür ist jedoch nochmal technische Feinarbeit von Nöten. Schliesslich wollen wir gewährleisten, dass Deine neue Webseite unter der richtigen Domain angezeigt wird und alle alten Links nicht auf 404-Fehlerseiten zeigen sobald die alte Webseite verschwunden ist.

Vorsicht: es gibt nichts schlimmeres für Dein SEO-Ranking, wenn ein User Dich auf Google findet, auf Deinen Link klickt und dann auf einer 404-Fehlerseite landet. Du kannst Dir ja vorstellen was sein nächster Schritt ist: Er verlässt Deine Webseite und kommt womöglich nie wieder.

Transfer

Der Transfer beinhaltet vielerlei Sachen, zu denen ich jetzt nicht ins Detail gehen möchte. Diese ist nämlich von System zu System unterschiedlich. Für WordPress gibt es eine Anleitung in meinem Blog. Aber folgende Schritte sind generelle Schritte, die für jedes System beachten werden sollten:

  • Domain auf das neue Verzeichnis rooten
  • Rooten des CMS-Systems zur richtigen Datenbank, falls die Webseite von einem anderen Server transferiert wird
  • Mixed Content beseitigen (gibt es noch http-Links, die umgestellt werden sollten?)
  • Änderung der Links auf der Webseite, falls diese noch das Verzeichnis oder die Domain der Testumgebung enthalten
  • Htaccess-Datei kontrollieren (sind die Rewrite Rules richtig hinterlegt, damit man auf Unterseiten zugreifen kann?)

Der größte Fehler bei einem Relaunch – Weiterleitungen vergessen

Leider passiert es immer wieder: Bei einem Relaunch werden wichtige Weiterleitungen (Redirect 301) vergessen oder vernachlässigt. Klar ist es wichtig alle URLs auf vorhandene URLs im neuen System umzuleiten. Ich gehe jetzt einen Schritt weiter und erkläre Dir jetzt aus SEO-Sicht, ob es wirklich Sinn macht alles umzuleiten, damit deine Redirect-Liste 100%ig befüllt ist.

Einzelne URLs werden durch die neue Seitenstruktur nach dem Relaunch zum Teil verändert und bestimmte Einzelseiten sind eventuell nicht mehr vorhanden. Möglicherweise gibt es aber noch Links externer Websites (Backlinks), welche auf diese Seiten und URLs verweisen. Zusätzlich werden diese URLs auch in den Suchmaschinen indexiert und genießen womöglich auch eine gute Reputation.

BONUS: Meine Redirect-Anleitung für einen sorglosen Relaunch

Du hast richtig gelesen – ich gebe jetzt einen SEO-Tipp preis, der sonst im Internet nicht vorhanden ist. Denn viele vergessen, dass hinter einer Fülle von Redirects auch ein Sinn stecken sollte. Ich werde in einzelnen Punkten nun aufzeigen was Sinn macht und was du grundsätzlich nicht machen musst. Wichtig ist hierbei: Plane genug Zeit ein, um diese Prüfung genauestens durchzuführen. Die investierte Zeit wird sich im Nachgang auszahlen.

Gibt es Backlinks zur bestehenden URL

Ein Backlink ist ein Verweis einer externen Webseite auf Deine Domain oder URL. In vielen Fällen wird auch eine Unterseite (URL) verlinkt. Ist dies der Fall, sollte unbedingt geprüft werden, ob der Backlink Relevanz hat und Du dadurch einen wirklichen Mehrwert hat. Du kannst mit Tools wie beispielsweise SEMrush prüfen, ob Backlinks für deine Domain vorhanden sind oder gar für deine URL.

Tipp: Ist es ein qualitativ hochwertiger Backlink, der von einer Domain mit hohem Trust und hoher Authority kommt, dann solltest Du Deine URL (die in diesem Fall die Ziel-URL der Verlinkung ist) unbedingt beibehalten.

In vielen Fällen weist eine URL mit Backlinks auch Rankings in Google. Aber hierzu im nächsten Schritt mehr.

Hat die bestehende URL Rankings?

URLs mit guten Rankings sollten unbedingt weitergeleitet werden. Doch was ist mit URLs, die keine Rankings aufweisen und mit keinem Keyword in Google gefunden werden? Hier solltest Du ganz klar abwägen und genauestens prüfen, ob es einen Sinn macht eine nicht relevante URL weiterzuleiten. Meine Antwort hierzu: Nein. Es macht keinen Sinn nicht sichtbare URLs weiterzuleiten.

Beispiel: Über ein SEO Tool prüfst Du, ob deine Unterseite www.domain.de/vorhandene-url-1 in den Suchmaschinen Rankings vorweist. Dies geht beispielsweise mit Tools wie Sistrix in sekundenschnelle. Speziell bei Sistrix sind 2 Faktoren von hoher Relevanz:

  • Sichtbarkeit der URL?
  • Mit wie vielen Keywords rankt diese URL?

Wenn Deine URL ohnehin schon sehr veraltet ist, nicht eines Deiner wichtigsten URLs ist und ohnehin keinerlei Rankings aufweist, dann kannst Du dich getrost von ihr verabschieden und vor allem brauchst Du auch keine Weiterleitung einrichten.

Tipp: Wenn Dir der Content oder das Thema am Herzen liegt, dann werte den Content wieder auf. Denn wenn die URL jetzt keine Rankings hat, wird sie über Nacht oder in naher Zukunft auch keine mehr bekommen. Deshalb: Entweder Content aufwerten oder die URL komplett rausnehmen. So kannst Du beispielsweise auch bei alten Blog-Beiträgen handeln, wenn diese keiner Rankings vorweisen. Schmeiss toten Content raus!!!

Zwischenzeitliche Zusammenfassung: Relevanz unbedingt weiterleiten

Relevante URLs und URLs mit Erwähnungen auf externen Domains (Backlinks) unbedingt weiterleiten. Backlinks sind wichtig für den Trust, denn ein Backlink signalisiert Google, dass Dein Content relevant für eine Verlinkung ist. Keiner verlinkt auf Domains, die keinen oder wenig relevanten Content haben. Um so höher der Trust und die Authority der verlinkenden Domain ist, um so wichtiger ist es diese Verlinkung beizubehalten. In meinem Blog-Beitrag zum Thema Backlinks gehe ich näher auf dieses Thema ein.

Vermeidung Redirects von Unterseiten auf die Startseite (Soft 404)

Richtig gelesen – in diesem Step musst Du auch abwägen auf was Du verzichten solltest. Möchtest Du ein Thema nicht mehr auf Deiner Webseite haben und denkst Dir „eine Verlinkung auf die Startseite und der Besucher bleibt auf jeden Fall auf meiner Webseite“, solltest Du wissen, das Google nicht genauso denkt. Für Google ist die Weiterleitung eines nicht mehr vorhandenen Contents gleich wie ein Soft 404-Fehler. Soft 404 heisst, dass der User zwar keine Fehlerseite angezeigt bekommt, aber auch nicht den Inhalt, nach dem er gesucht hat. Hier gilt wieder das gleiche Thema wie in den Punkten zuvor: Hattest Du eine relevante URL und hast diese nun nicht mehr, solltest Du überprüfen, ob die alte URL Rankings hatte, bei denen es sich jetzt lohnt nochmal Content aufzusetzen, damit die User das bekommen was sie suchen.

Letzer Check

Bevor Du nun im letzten Schritt Deine Website live stellst, empfiehlt es sich nochmal ein ausführlicher Testlauf durchzuführen: Dazu gehören …

  • eine inhaltliche Qualitätskontrolle,
  • das Testen aller Funktionen, Kontaktformulare etc. und
  • die Freigabe.

Launch

Du kannst nun die komplette Website von der Testumgebung auf den Live-Server ziehen. Bis die neue Homepage auch sichtbar wird, können ein paar Stunden vergehen, denn diese muss sich erstmal über die Knotenpunkte des Internets verteilen.

Um sicher zu sein, dass Deine Website auch wirklich problemlos funktioniert, würde ich Dir empfehlen nochmal alles funktionsmäßig zu testen.

Fazit

Die Checkliste ist ein roter Faden, mit dem Dir der perfekte Relaunch gelingen kann. Ich weiß, dass bei all den Dingen die Du beachten musst schnell ein Gefühl der Überforderung eintreten kann. Diese Liste kannst Du aber ganz einfach abarbeiten und gleichzeitig sehen, dass Deine fertige Homepage immer näher rückt. Um abschließend auch den Erfolg Deiner neuen Homepage zu messen, sollten Analyse Tools wie Google Analytics oder auch die Search Console aktualisiert und mit der neuen Sitemap gefüttert werden.

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